CHRISTOPH MARTIN WIELAND



(NO) WEAPONS

ARE ALLOWED THEM

OTHER THAN

THE WEAPONS OF REASON.


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AGATHON

I. 3. S. 45 – 46
nicht übersetzter Text

Es ist noch auszumachen, ob diese Unveränderlichkeit der Denkungsart und Verhaltungsregeln, worauf manche ehrliche Leute sich so viel zu gut tun, eine so große Vollkommenheit ist als sie sich einbilden. Zwar schmeichelt uns die Eigenliebe sehr gern, daß wir, s o wie wir sind, am besten seien. Es ist unmöglich, dass, indem sich alles um uns her verändert, wir allein unveränderlich bleiben solllten. Andre Zeiten erfordern andre Sitten, andre Umstände eine andre Bestimmung und Wendung unsers Verhaltens. Desto schlimmer für die, welche sich da immer selbst gleich bleiben, anstatt immer b e s s e r zu werden. Und lehrt nicht die Erfahrung, dass wir selten zu einer neuen Entwicklung unsrer selbst gelangen, ohne durch eine Art von Medium zu gehen, welches eine falsche Farbe auf uns reflektiert, und unsre wahre Gestalt eine Zeit lang verdunkelt?


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