CHRISTOPH MARTIN WIELAND

AND ALL THIS IN EUROPE !
IN A CENTURY WHERE ART,
SCIENCE, TASTE, ENLIIGHTENMENT
HAVE REACHED HIGHTS FROM
WHICH IT MAKES US DIZZY
TO LOOK DOWN UPON PREVIOUS CENTURIES.
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AUFSÄTZE
IX. 29. S. 496 – 497
nicht übersetzter Text
Nur unvermeindliche Notwendigkeit kann einen Krieg erlaubt machen, und diese Notwendigkeit ist nur in dem einzigen Falle denkbar; wenn ein billiger Vergleich unmöglich ist; wenn eine der streitenden Parteien den Frieden ihrer Einschätzung nach so teuer erkaufen müsste, dass der Krieg mit all seinen Folgen, und der Tod selbst in ihren Augen den Bedingungen vorzuziehen wäre, unter welchen ihr die andere den Frieden zugestehen wollte. Die Sache ist von so großer Wichtigkeit, dass es einem jeden nicht nur erlaubt, sondern wirklich Pflicht ist, sie von allen Seiten in Erwägung zu ziehen, um zu sehen ob dies letztere wirklich der Fall sei, worin die beiden Parteien sich befinden, und den Krieg deswegen mit einer Anstrengung von Kräften führen, und bis zu einem entscheidenden Siege, oder bis zu beiderseitigen gänzlichen Erschöpfung fortzusetzen entschlossen scheinen. Unfehlbar müsste jeder geneigt sein es nicht aufs äußerste ankommen zu lassen, wenn sich die Möglichkeit eines Friedens denken ließe, der dem Risiko des Äußersten, unleugbar vorzuziehen wäre. Sollte sich eine solche Möglichkeit nicht denken lassen?
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